drei Yanas
Der Buddhistische Weg
Chögyam Trungpa Rinpoche, der Gründer und Lehrer der Shambhala-Gemeinschaft, vereinte die Tradition der drei Yanas des tibetischen Buddhismus mit seinem Engagement, die buddhistischen Lehren in der modernen westlichen Gesellschaft zugänglich und relevant zu machen.
Die Shambhala-Gemeinschaft bewahrt diese Lehren und bietet allen die Möglichkeit, die Lehren des Buddhismus auf eine offene und zugängliche Weise zu erkunden und zu praktizieren. Und wir studieren und üben gemeinsam in der Gruppe, weil gemeinsame Erkenntnisse und menschliche Verbindungen hilfreich und inspirierend wirken können.
Chögyam Trungpa Rinpoche entwickelte auch einen säkularen Weg, bei dem der Fokus darauf liegt, furchtlos und mit Offenheit mit den gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit umzugehen (siehe Der Shambhala-Weg)
Der buddhistische Weg und der Shambhala-Weg ergänzen einander und bieten unterschiedliche Perspektiven auf die tiefen Fragen des menschlichen Lebens. Mit ihrer Hilfe kann ein vollständiger Weg gegangen werden.
Die Drei Yanas
Der buddhistische Weg gliedert sich in die folgenden drei Module:
Hinayana-Buddhismus
Grundlegende Lehren und Techniken
Die Praxis der Achtsamkeits-Gewahrseinsmeditation ermöglicht es uns, unseren Geist kennenzulernen und zu erkennen, wie wir uns durch unsere Reaktionen und falsche Vorstellungen über die Welt verwirren lassen. Dieses Verständnis sowie Anleitungen, wie man eine klare und realitätsnahe Sichtweise und Lebensführung aufrechterhält, sind wesentliche Bestandteile des grundlegenden Buddhismus.
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Über Hinayana
Wir üben und studieren, um uns vom Leiden und der Wurzel des Leidens zu befreien.
Drei Merkmale der Existenz
Unbeständigkeit
Das Leben ist grundlegend unbefriedigend: Alles, was wir erleben, hat eine gewisse Unbeständigkeit und lässt uns mit einem Gefühl der Unzufriedenheit zurück. Wir jagen ständig Dingen hinterher, aber wahres Glück bleibt schwer fassbar.
Der Grund für diese Unzufriedenheit liegt in unserer Anhaftung: Wir hängen an Menschen, Dingen und Ideen, und erwarten, dass sie uns dauerhaft glücklich machen. Diese Fixierung verursacht Leid, weil nichts ewig währt.
Leiden
Dies ist einer der am meisten missverstandenen Begriffe im Buddhismus. Das Leben ist Leiden, sagte Buddha, aber er meinte damit nicht, dass es nur aus Unglück und Enttäuschung besteht. Vielmehr meinte er, dass es letztendlich nicht zufriedenstellend sein kann. Selbst wenn Dinge zufriedenstellend sind – eine angenehme Zeit mit Freunden, ein wunderbares Essen, ein neues Auto – hält die Zufriedenheit nicht an, weil alle Dinge unbeständig sind. Es ist möglich, das Leiden zu beenden: Es gibt einen praktischen Weg, der uns hilft, das Leiden zu überwinden. Dieser Weg ist der Edle Achtfache Pfad, eine Art Anleitung, wie man achtsam lebt, die Welt klar sieht und friedlich mit sich und anderen umgeht.
Nicht-Selbst
Nicht-Selbst oder Egolosigkeit: Buddha lehrte, dass es kein unveränderliches, dauerhaft existierendes Selbst gibt, das unseren Körper bewohnt. Mit anderen Worten: Wir haben keine feste, absolute Identität. Die Erfahrung, dass das „Ich“ als eigenständiges, einzigartiges Wesen durch das Leben geht, ist eine Illusion, sagte er. Was wir als „Selbst“ bezeichnen, ist ein Konstrukt aus physischen, mentalen und sensorischen Prozessen, die voneinander abhängig sind und sich ständig verändern.
Die vier edlen Wahrheiten
- Es gibt Leiden.
- Es gibt eine Ursache für Leiden: das Anhaften.
- Es ist möglich, das Leiden zu beenden.
- Der Weg heraus (oder hindurch) ist der achtfache Pfad.
Die drei Juwelen und Zufluchtnahme
Die drei Juwelen sind Buddha (das Vorbild des Erwachens), Dharma (die Lehre) und Sangha (die Gemeinschaft der Praktizierenden).
Im Rahmen des Buddhistischen Weges gibt es auch die Möglichkeit, den traditionellen Zufluchtseid abzulegen, also sich zum Buddhismus zu bekennen (Optional; ein anderes Religions-bekenntnis ist kein formales Hindernis).
Mahayana-Buddhismus
Weg des Boddhisattvas
Der Weg des Mahayana-Buddhismus ermutigt uns, unsere natürliche Anlage zu Freundlichkeit, Mitgefühl und Weisheit, genannt Bodhichitta (wörtlich “erwachter Geist/Herz”), zu entwickeln. Während unsere Gewohnheit, uns von anderen zu distanzieren, schwächer wird, erhaschen wir einen Blick auf die offene und wechselseitig verbundene Natur der Realität.
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Über Mahayana
Wir praktizieren und studieren zum Wohle aller Wesen.
Die vier Unermesslichen
- Gleichmut
- Liebende Güte (oder Freundlichkeit)
- Mitgefühl
- Freude (oder Wertschätzung)
Die Lojong-Slogans
Diese 59 „Lojong-Slogans“, die auch als „Geistestraining“ bezeichnet werden und in „7 Punkte des Geistestrainings“ unterteilt sind, wurden von Atisha, einem indischen buddhistischen Lehrer aus dem 10. Jahrhundert, verfasst. Sie bieten eine bodenständige, praktische Möglichkeit, mit unserem Festhalten am Ego zu arbeiten und Sanftheit und Mitgefühl zu kultivieren, sowohl durch Meditation als auch durch die Ereignisse des Alltags.
Die sechs Paramitas
- Großzügigkeit
- Disziplin
- Geduld
- Fleiß
- Meditation
- Weisheit
Tonglen
Dies ist die Praxis des „Sendens und Nehmens“ oder des „Austauschs des Selbst gegen andere“. Diese alte buddhistische Praxis zur Erweckung von Mitgefühl wurde von Pema Chödron populär gemacht.
Tonglen wird in mehreren buddhistischen Programmen gelehrt und steht auch in Aufzeichnungen auf Shambhala Online zur Verfügung.
Das Bodhisattva-Gelübde
Im Rahmen des Buddhistischen Weges gibt es die Möglichkeit, den Bodhisattva-Eid abzulegen (optional).
Vajrayana-Buddhismus
Heilige Sichtweise und Magie des Alltags:
Das dritte „Fahrzeug“, der Vajrayana, weicht nicht von der Sichtweise des Mahayana ab, beinhaltet aber eine Reihe zusätzlicher Methoden. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, die Untrennbarkeit von relativer und absoluter Wahrheit zu verwirklichen. Dazu ist es nötig, keinen Bereich unseres Lebens aus der Praxis auszusparen und eine „Heilige Sicht“ auf die Welt zu entdecken.
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Über Vajrayana in Shambhala
Trungpa Rinpoche ist es gelungen in einer historisch einmaligen Herangehensweise, die magischen Praktiken des Vajrayana mit den anderen Yanas zu vereinen und für westliche Menschen verständlich zu machen.
Wir präsentieren einen schrittweisen und aufbauenden Weg zu den umfassenden Lehren der Kagyü- und Nyingma-Schulen des tibetischen Buddhismus.
Möglichkeiten zur Vertiefung
Dieser buddhistische Weg besteht aus regelmäßiger Meditationspraxis und intensiven Retreats (z.B. in Dechen Chöling, Frankreich). Ebenso empfohlen ist die Teilnahme am Shambhala-Training, inklusive Studium und Praxis der von Trungpa Rinpoche entdeckten Schatzlehren (Terma).
Auch die Kultivierung unserer angeborenen Kreativität, der Fähigkeit zu offener Wahrnehmung und unseres Körperbewusstseins sind hilfreiche Mittel auf dem Weg, ebenso gemeinsam mit anderen zu erforschen, wie wir die natürliche Welt nähren und gute menschliche Gesellschaften aufbauen können.
meditation für dich, deine LIeben und die Gesellschaft
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wie sie in ihrem persönlichen Umfeld und darüber hinaus zu einer besseren Welt beitragen können.
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