Chögyam Trungpa Rinpoche, der Gründer und Lehrer der Shambhala-Gemeinschaft, vereinte die Tradition der drei Yanas des tibetischen Buddhismus mit seinem Engagement, die buddhistischen Lehren in der modernen westlichen Gesellschaft zugänglich und relevant zu machen.
Die Shambhala-Gemeinschaft bewahrt diese Lehren und bietet allen die Möglichkeit, die Lehren des Buddhismus auf eine offene und zugängliche Weise zu erkunden und zu praktizieren. Und wir studieren und üben gemeinsam in der Gruppe, weil gemeinsame Erkenntnisse und menschliche Verbindungen hilfreich und inspirierend wirken können.
Chögyam Trungpa Rinpoche entwickelte auch einen säkularen Weg, bei dem der Fokus darauf liegt, furchtlos und mit Offenheit mit den gesellschaftlichen Problemen unserer Zeit umzugehen (siehe Der Shambhala-Weg)
Der buddhistische Weg und der Shambhala-Weg ergänzen einander und bieten unterschiedliche Perspektiven auf die tiefen Fragen des menschlichen Lebens. Mit ihrer Hilfe kann ein vollständiger Weg gegangen werden.
Der buddhistische Weg gliedert sich in die folgenden drei Module:
1. Grundlegende Lehren und Techniken (Hinayana-Buddhismus)
Die Praxis der Achtsamkeits-Gewahrseinsmeditation ermöglicht es uns, unseren Geist kennenzulernen und zu erkennen, wie wir uns durch unsere Reaktionen und falsche Vorstellungen über die Welt verwirren lassen. Dieses Verständnis sowie Anleitungen, wie man eine klare und realitätsnahe Sichtweise und Lebensführung aufrechterhält, sind wesentliche Bestandteile des grundlegenden Buddhismus.
- Ein Verständnis der Drei Merkmale des Seins: Unbeständigkeit, Leidhaftigkeit, Ichlosigkeit
- Die Vier Edlen Wahrheiten:
- Das Leben ist grundlegend unbefriedigend: Alles, was wir erleben, hat eine gewisse Unbeständigkeit und lässt uns mit einem Gefühl der Unzufriedenheit zurück. Wir jagen ständig Dingen hinterher, aber wahres Glück bleibt schwer fassbar.
- Der Grund für diese Unzufriedenheit liegt in unserer Anhaftung: Wir hängen an Menschen, Dingen und Ideen, als könnten sie uns dauerhaft glücklich machen. Diese Fixierung verursacht Leid, weil nichts ewig währt.
- Es ist möglich, das Leiden zu beenden: Wir können uns von dieser Fixierung und dem zwanghaften Festhalten lösen und damit die Quelle des Leidens überwinden.
- Der Weg zur Befreiung: Es gibt einen praktischen Weg, der uns hilft, das Leiden zu überwinden. Dieser Weg ist der Edle Achtfache Pfad, eine Art Anleitung, wie man achtsam lebt, die Welt klar sieht und friedlich mit sich und anderen umgeht.
- Die Ursache der Verwirrung und Karma
- Die Drei Juwelen und die Zuflucht zum Pfad des Erwachens
2. Lehren und Techniken des Mahayana-Buddhismus
Der Weg des Mahayana-Buddhismus ermutigt uns, unsere natürliche Anlage zu Freundlichkeit, Mitgefühl und Weisheit, genannt Bodhichitta (wörtlich “erwachter Geist/Herz”), zu entwickeln. Während unsere Gewohnheit, uns von anderen zu distanzieren, schwächer wird, erhaschen wir einen Blick auf die offene und wechselseitig verbundene Natur der Realität.
- Die Entwicklung von Weisheit/Einsicht. Das Verständnis der Leerheit/Shunyata
- Die Entwicklung von Mitgefühl
a. Relatives Bodhicitta erwecken: Meditation der liebenden Güte und des Mitgefühls (Loving-Kindness)
b. Absolutes Bodhichitta erblicken: Shunyata-Erfahrungen, Madyamika-Logik, Egolosigkeit und Nichtanhaften - Die Sechs Paramitas (transzendenten Herangehensweisen) und Lojong Slogans (Geistestraining)
- Die Möglichkeit, den Bodhisattva-Eid abzulegen (Optional)
3. Heilige Sichtweise und Magie des Alltags: Vajrayana-Buddhismus
Das dritte „Fahrzeug“, der Vajrayana, weicht nicht von der Sichtweise des Mahayana ab, beinhaltet aber eine Reihe zusätzlicher Methoden. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, die Untrennbarkeit von relativer und absoluter Wahrheit zu verwirklichen. Dazu ist es nötig, keinen Bereich unseres Lebens aus der Praxis auszusparen und eine „Heilige Sicht“ auf die Welt zu entdecken.
Trungpa Rinpoche ist es gelungen in einer historisch einmaligen Herangehensweise, die magischen Praktiken des Vajrayana mit den anderen Yanas zu vereinen und für westliche Menschen verständlich zu machen. Wir präsentieren einen schrittweisen und aufbauenden Weg zu den umfassenden Lehren der Kagyü- und Nyingma-Schulen des tibetischen Buddhismus.
Möglichkeiten zur Vertiefung und Bereicherung
Dieser buddhistische Weg besteht aus regelmäßiger Meditationspraxis und intensiven Retreats. Ebenso empfohlen ist die Teilnahme am Shambhala-Training, inklusive Studium und Praxis der von Trungpa Rinpoche entdeckten Schatzlehren (Terma).
Auch die Kultivierung unserer angeborenen Kreativität, der Fähigkeit zu offener Wahrnehmung und unseres Körperbewusstseins sind hilfreiche Mittel auf dem Weg, ebenso gemeinsam mit anderen zu erforschen, wie wir die natürliche Welt nähren und gute menschliche Gesellschaften aufbauen können.
Aktuelle Angebote dazu siehe Veranstaltungen