Chögyam Trungpa Rinpoche

Chögyam Trungpa Rinpoche

Y9hf6zuGfsRSVLq9PobHcg1AjVwQox6n6pZfJBqwa7s,QlheDqG3FbNIPBGN4c_uGnTKtBjIodWB_CKtYT28M_QChögyam Trungpa Rinpoche war wohl der einflussreichste und ungewöhnlichste buddhistischer Lehrer im Westen des 20. Jahrhunderts. Er besaß die Gabe, traditionelle Lehrinhalte einfach und direkt zu vermitteln. Oftmals betrat er methodisch völliges Neuland, um seine Lehren in der westlichen Kultur zu verbreiten.

1940 in Tibet geboren, wurde Trungpa Rinpoche in der strikten klösterlichen Tradition des tibetischen Buddhismus erzogen. Als 11. Inkarnation der Trungpa-Tulkus wurde er bereits im Alter von zwei Jahren als Abt der Surmang-Klöster inthronisiert und in den buddhistischen Kagyü und Nyingma- Übermittlungslinien ausgebildet.

Direkt nach der chinesischen Invasion floh er 1959 aus Tibet nach Indien und studierte in Folge an der Oxford University vergleichende Religionswissenschaft, Philosophie und Kunst.

1970 ging er mit seiner damals 16-jährigen englischen Ehefrau nach Amerika. Zu dieser Zeit waren viele Menschen im Westen auf einer spirituellen Suche, und Trungpa Rinpoche verbrachte die nächsten 17 Jahre seines Lebens damit herumzureisen, um westlichen Schülern Belehrungen über Meditation und spirituelle Praxis zu erteilen.

Er begann, Buddhismus grundlegend neu zu lehren, gründet die erste buddhistische Universität in Amerika und verband die traditionellen Lehren u.a. mit Tanz, Theater, Poesie, Fotografie, darstellender Kunst und kontemplativer Psychologie. Er war ein Vorbild dafür, wie man mit den verschiedensten Mitteln – Dichtkunst, Theater, Psychologie u.v.a. – Wachheit und Klarheit fördern kann.

1976 begann er zunehmend die Shambhala-Lehren in den Mittelpunkt seines Wirkens zu setzen: In Verbindung mit tibetischem Buddhismus, japanischer Kultur, Schamanismus, Taoismus und britischer Etikette lehrte er, wie Mut und Sanftheit zur Grundlage einer „erleuchteten Gesellschaft“ werden können.

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Er besaß außerdem eine unbeirrbar genaue und mitfühlende Einsicht in unsere tiefsten Ängste und Nöte und gab darüber Belehrungen: die Schnelligkeit und Entfremdung des modernen Lebens, Depressionen, Materialismus, Aggression, Wut, Unsicherheit und lähmender Mangel an Selbstwertgefühl.

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Chögyam Trungpa Rinpoche war zutiefst vom grundlegend guten Potenzial im Menschen und von unserer Fähigkeit, eine erleuchtete Gesellschaft zu errichten, überzeugt. Eines seiner brennendsten Anliegen war, uns deutlich zu machen, dass wir alle einzigartige, wahrhaftige und kraftvolle Mensch sind, und dass wir der Welt helfen können. Er forderte uns auf, unser Leben aus vollem Herzen anzunehmen und in jedem Moment unseres Daseins, einen Funken von Gesundheit und Heiligkeit aufzuspüren.

Er verstand es wie kaum ein anderer, fixe Vorstellungen und idealisierte Konzepte über Gurus und erleuchtete Meister zunichte zu machen.

Nach seinem Tod führte sein Sohn Sakyong Mipham Rinpoche die Shambhala Organisation bis 2018 weiter. Heute wird sie von einem Vorstand aus ehrenamtlichen Mitgliedern geleitet. (Hier geht es weiter zur Geschichte der Organisation.)

(Quelle: Aktive Meditation, erstes Dharmabuch Chögyam Trungpas im Westen)

Mehr zu Chögyam Trungpa und seinen Lehren:
http://www.chronicleproject.com & http://chogyamtrungpa.com

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